Warum habe ich „In 4 Minuten zum Traumkörper: Schlank und Fit durch Tabata“ von Sonja Jäger getestet?

Wie wunderbar, sich im Sommer im perfekten Badeanzug zeigen zu können – wie viel wunderbarer, wenn es auch im perfekten Bikini geht.

Ich bin kein Verfechter des perfekten Bodys und habe grösstes Verständnis für alle, die sich mit Dellen, Röllchen, Pölsterchen und schlaffen Muskeln herumschlagen – uns allen geht es so und je älter man (und frau) wird, desto mehr Einfluss hat die Schwerkraft, die so lange unerbittlich an unserem armen Körpergewebe zieht und zerrt, bis wir nachgeben…

Kein Problem also, wenn der Körper alles andere als perfekt ist. Auch im Sommer sorgen Pareos, Strandkleider und edle Einteiler für einen guten Auftritt durch gekonntes Entblössen und geschicktes Verhüllen auch mit wenig Stoff und lenken den Blick mit Mustern und Raffinesse gezielt auf die sehenswerten Seiten, von denen es immer welche gibt.

Bei Bikinis ist die Sachlage etwas anders: zwar sorgen Sie für einen schönen braunen Bauch, sie enthüllen aber auch gnadenlos all das, was wir normalerweise ganz gern unter Stoff verschwinden lassen – und das aus gutem Grund, denn, mal ganz ehrlich: auch gebräunt sieht unser Winterspeck nicht wirklich gut aus, oder?

So mancher mag da anderer Ansicht sein, aber ich persönlich finde, dass nur ein wirklich perfekter Körper in einen Bikini gehört und dass alles andere in einem eleganten Badeanzug definitiv deutlich attraktiver wirkt – es gibt da wirklich sehr sexy Modelle!

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Ich habe den perfekten Bikini ergattert – und noch 3 Monate Zeit für den perfekten Body

So, da ist es, mein Problem: ich habe einen neuen Bikini. Bis zum Sommer sind es noch drei Monate, mein Bauch hat Dellen, die Hüften Röllchen und meine Oberarme – bloss nicht genau hinsehen!

Mit Yoga und Spaziergängen mit dem Hund allein bekomme ich das nicht hin – aber dann? Ich recherchiere ein wenig zu „Power-Workout“, „Bikini-Body“, „Fettabbau“ und „Muskelaufbau“ und stosse auf

… Tabatas – Fit in nur 4 Minuten!?

Die „Fit for Fun“ ist ganz begeistert vom Tabata-Training: in nur 4-Minuten Power-Training mit Tabatas täglich soll ich es schaffen, fit für meinen neuen Bikini zu werden? Klingt, als könnte ein Traum wahr werden!

Ganz konkret geht es beim Tabata-Training darum, die Muskulatur mit dicht aufeinanderfolgenden Trainingseinheiten regelmässig an ihre Leistungsgrenzen zu bringen und so Impulse zum Muskelaufbau zu setzen.

Ist das Tabata-Training wirklich so einfach? Ich will lieber noch ein Buch dazu lesen!

Um nur keine Fehler zu machen, suche ich nach weiterführender aktueller Literatur zu dem Thema. Viel gibt es nicht, aber da ich allein nach Informationen zum Tabata-Training suche und keine Ratschläge zu Ernährung und Lebensgewohnheiten, erscheint mir der im März 2017 erschienene Titel „Tabata – in 4 Minuten zum Traumkörper“ von Sophia Thiemann (ehemals Jäger) am geeignetsten.

Wenige Tage nach meiner Bestellung bei Amazon trudelt das Büchlein bei mir ein und ich stürze mich sofort gierig darauf: Endlich kann es losgehen!

Was angeblich in dem Buch stehen soll:

Schlank und fit mit Tabata – schnell und kinderleicht abnehmen! Wie Sie mit einem 4 Minuten Tabata Training Ihren Traumkörper bekommen!

Sie würden gerne erfolgreich Fett verbrennen und Gewicht verlieren? Sie möchten mit wenig Zeitaufwand schlanker und fitter werden? Sie wünschen sich endlich den Traumkörper, den Sie verdienen?

Kein Problem! Mit diesem Ratgeber „In 4 Minuten zum Traumkörper – Schlank und Fit durch Tabata“ haben Sie die Chance dazu. Kurze, intensive Workouts werden Ihnen dabei helfen, erfolgreich abzunehmen. Doch was genau ist Tabata eigentlich?

Dann schauen wir doch mal, was dieser Ratgeber kann!

Tabata ist tatsächlich so einfach: Mein neues Buch hat nichts dazu zu sagen!

Das Einzige, was ich an meiner neuen „Fachliteratur“ lobend erwähnen kann, ist, dass das Cover gut gemacht ist. Mehr leider nicht.

Das Buch ist dünn und fällt sofort durch seinen schlechten Druck und den amateurhaften Satz auf, der offensichtlich in erster Linie wenig Text auf möglich viele Seiten strecken soll. Furchtbar und absolut würdelos!

Auch inhaltlich wurde dieses Prinzip beibehalten: wenige Infos möglichst weit aufblähen. Wie eine riesige Luftblase, in der einzelne, immer wieder geklonte Informations-Atome ziellos umherschwirren erscheint mir meine neue Fach-Lektüre, die ich glücklicherweise bereits nach einer knappen Stunde durch habe.

Guten Gewissens kann ich sagen: Ich habe es komplett gelesen. Die Zeit hätte ich aber besser nutzen können, z. B. mit einer Folge von „House of Cards“, denn ich hatte weder Spaß, noch habe ich etwas Neues erfahren, sondern mich einfach nur darüber geärgert, Zeit und Geld in diesen Schrott investiert zu haben – auch wenn er nur 5,99 € gekostet hat.

Ok, nach diesem Reinfall gehe ich ohne weitere Recherche direkt ans Tabata-Training!

Schlau genug bin ich nun und im Internet habe ich mir spezielle Tabatas-Musiktitel heruntergeladen, die über Rhythmus und Ansagen durch die Trainingseinheiten führen. Ich brauche also keine Stoppuhr, habe meine Matte ausgelegt und bin ganz und gar bereit, straff und schön zu werden …

„8 x 20 Sekunden“ lautet die Tabatas-Zauberformel, und das ist ziemlich heavy!

Das Tabatas-Training selbst besteht aus mehreren Trainingseinheiten nach folgendem System:

  • 10 Minuten Aufwärmen (mit Laufen, Seilchenspringen, Tanzen, Yoga o.ä.)
  • 8 x 20 Sekunden Power-Training, dazwischen je 10 Sekunden Pause
  • 10 Minuten Cooling Down (alles, was die Muskeln entspannt und lockert ist ok)

Ich binde meine Trainingseinheit in mein tägliches Yoga mit ein und spare mir so die Aufwärmphase, da ich Bauch und Oberarme (Trizeps, der „Winkearm“) ins Visier genommen habe, wähle ich folgende Übungen für die Tabata-Einheiten:

  • 4 x 20 Sekunden „Boot“ (s. Grafik)
  • 4 x 20 Sekunden „Brett mit gebeugten Armen“ (s. Grafik)

Nach den insgesamt 8 x 20 Sekunden mache ich als „Cooling Down“ weiter mit den letzten Yoga-Asanas und entspanne meine Muskulatur dabei.

VIDEO: Was sind Tabata Workouts? 4 Minuten Training zum Fett verbrennen

Genau richtig ist es, wenn alles zittert und weh tut!

20 Sekunden eine Position zu halten, erscheint auf den ersten Blick nicht schwierig, doch das Tabata-Training ist darauf ausgelegt, die Muskulatur in möglichst kurzer Zeit maximal zu fordern, und dementsprechend müssen die Positionen gewählt sein.

Für mich erfüllen das „Boot“ und das „Brett“ diese Anforderungen optimal, bei der jeweils vierten Wiederholung zittern und schmerzen meine Muskeln so sehr, dass ich die letzten Sekunden die Zähne zusammenbeissen muss. Aber …

  • Bereits nach wenigen Tagen täglichen Tabata-Trainings merke ich die ersten Erfolge: Ich muss meine Positionen verändern um die gewünschte maximale Anstrengung zu erreichen.
  • Nach vier Wochen konsequenten täglichen Trainings werde ich etwas nachlässiger, halte aber mindestens 5 wöchentliche Einheiten bei.
  • Ich merke immer mehr, wie ich kräftiger werde, besser durchhalte und mehr schaffe.
  • Ich stelle weder meine Ernährung um, noch ergänze ich das Training durch zusätzliche Cardio-Einheiten, mein Focus liegt allein auf der effektiven Straffung von Bauch und Armen mit möglichst wenig Zeitaufwand und weder auf Kondition noch Gewichtsreduktion.

Gibt es Alternativen zum Tabata-Training?

Trainings-Methoden für effektiven Muskelaufbau gibt es viele. Das Tabata-Training besticht durch spürbare Effizienz in kürzester Zeit und ist somit ideal für all diejenigen, die den Feierabend nicht immer im Fitness-Studio verbringen, aber dennoch gezielten Workout machen möchten, der spürbar Wirkung zeigt. Ich persönlich habe für mich bislang keine echte Alternative gefunden.