Die MISSHA Black Ghassoul Foam Cleansing Bar: Home-SPA made in Korea?
Wer sich, wie ich, leidenschaftlich gern in den Saunen, SPAs und Hamams dieser Welt aufhält um sich mit Leib und Seele den traditionellen Wasch-, Bade- und Pflegeritualen hinzugeben, dem ist der Begriff „Ghassoul“ (auch: „Rhassoul“) nicht unbekannt.
Bei „Ghassoul“, bzw. „Rhassoul“ handelt es sich nämlich um ein traditionelles arabisches Reinigungsmittel aus natürlicher Heilerde. Insbesondere dem aus Marokko stammenden Ghassoul werden sehr hautpflegende, reinigende und gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt, so erklärte man mir bei meinem letzten SPA-Besuch.
Dass wir uns nun für unsere porentief reinigende Rhassoul-Anwendung nicht mehr in den Wellnessbereich eines 5-Sterne-Hotels begeben müssen, haben wir möglicherweise dem koreanischen Kosmetikhersteller MISSHA zu verdanken.
Möglicherweise – denn ob die MISSHA Black Ghassoul Foam Cleansing Bar tatsächlich hält, was das Unternehmen verspricht, das wird sich nun zeigen …
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An mein Gesicht lasse ich zur Reinigung eigentlich nur Wasser – und sonst nix …
Für eine empfindliche, trockene Haut wie die meine sind scharfe Reinigungsmittel und Seifen tödlich. Ich habe schon viel ausprobiert, bin aber letztlich zu dem Schluss gekommen, dass für mich weniger mehr ist und reinige mein Gesicht seit vielen Jahren minimalistisch mit klarem warmen Wasser und sonst nix.
Die MISSHA Black Ghassoul Foam Cleansing Bar aber soll, so entnehme ich es der Homepage von MISSHA-Deutschland, mir nicht nur folgendes bieten:
- Seife, Reinigungsschaum und Express-Maske in einem,
- Porenreinigung und -verkleinerung,
- Entfernung von Make Up–Resten,
- Regulation der Sebumproduktion & Vorbeugung von Hautproblemen,
- Mineralien und Magnesium zur Feuchtigkeitsversorgung und
- ein neutraler pH-Wert von 7,3-7,4
… sondern auch, so sagt es der Hersteller: „Die naturreine Tonerde ohne Tenside bietet eine sanfte und reizfreie Reinigung von Haar und Körper“ (vgl. MISSHA-Shop). Könnte die Black Ghassoul Foam Cleansing Bar genau das Richtige sein für mein Gesicht? Wir werden sehen!
Los geht’s mit dem Test:
Wie gehabt verschiebe ich Recherche und Inhaltsstoffe-Check auf später und mache erst einmal den alles entscheidenden Praxistest. Da ich die Ghassoul Foam Cleansing Bar zusammen mit der MISSHA Super Aqua Cell Renew Snail Cream bestellt habe, fasse ich an dieser Stelle nur kurz zusammen:
- Die Bestellung war unkompliziert,
- der Versand hat drei Werktage gedauert und
- die Versandverpackung: Naja – schön ist anders!
Das Verpackungsdesign gefällt, ist aber unpraktisch für den Versand und Transport
Die Cleansing Bar befindet sich in einer hochwertig-matt bedruckten Faltschachtel, die durch die unachtsame Transportverpackung leider ein wenig zerknautscht wurde, so dass das eigentlich gelungene Verpackungsdesign ein wenig billig wirkt.
Schade! Die Verpackung ist mit koreanischen Original-Texten bedruckt und auf der Rückseite mit einem Aufkleber versehen mit der deutschen Deklaration. Das Waschstück selbst ist in einen matt-transparenten Folienbeutel eingeschweisst, für die praktische Anwendung liegt ein Netzbeutel aus weissem Kunststoff bei.
Hygienisch, praktisch, gut – bis …
Ich bin neugierig und möchte mein neues Fundstück gleich ausprobieren: Schere her und raus aus der Folie mit dem Teil!
Die Ghassoul Foam Cleansing Bar von MISSHA ist tiefschwarz, glatt, wiegt genau 80 g und… ich kann es leider nicht anders ausdrücken: sie stinkt! Ich überlege lange, woran mich der Geruch erinnert und mir kommt die Assoziation von einer Mischung aus Kaffeepulver, verbrannten Nüssen, angeschmortem Horn und … Nein – ich sag’s lieber nicht!
Was schlecht riecht, muss nicht schlecht sein: Nase zu und durch!
Erstmalig wende ich die Black Ghassoul Foam Cleansing Bar von Missha bei der abendlichen Reinigung an: Ich verzichte auf den für mein Empfinden zu harten Netzbeutel, mache das Waschstück wie eine Seife nass und verteile den Schaum auf meinem Gesicht.
Da auch die Anwendung als Gesichtsmaske empfohlen wird, lasse ich den Schaum eine Minute einwirken. Es kribbelt und brennt hier und da ein wenig. Nach dem Abwaschen mit klarem warmem Wasser verbleibt ein für Seifen typischer „Quietsche-Film“ auf der Haut – ich mag das nicht und gehe noch einmal mit einem Mikrofaser-Waschlappen übers Gesicht. Fertig!
Die Cleansing Bar reinigt porentief – auch von Fett
Zwar fühlt sich mein Gesicht nach dem Abtrocknen wirklich glatt, geschmeidig und porentief sauber an, aber es lechzt auch nach Feuchtigkeit. Die gewohnte Ration Mandelöl reicht diesmal nicht aus, ich trage ich noch eine Extra-Schicht Creme auf, damit das kribbelnde Spannungsgefühl verschwindet. Am nächsten Morgen brennt die Haut stellenweise noch immer.
Vielleicht war die Einwirkzeit für mich doch ein wenig zu lange? An den folgenden Abenden wasche ich den Schaum direkt nach dem Auftragen wieder gründlich ab und creme und öle mein Gesicht für die Nacht gut ein.
Als reines Waschstück ist die Black Ghassoul Foam Cleansing Bar von Missha super!
Alles paletti: Kein Ziepen und Brennen mehr, die Haut ist klar und sauber. Zwar muss ich nach der Anwendung weiterhin doppelt und dreifach cremen, aber das ist nicht weiter schlimm, finde ich.
Möglicherweise macht es Sinn, das Gesicht langfristig nur ein- bis zweimal wöchentlich mit der Cleansing Bar zu reinigen, aber unter Strich bin ich mit der Wirkung wirklich zufrieden!
Bin ich auch mit den Inhaltsstoffen zufrieden?
Hier der obligatorische kritische Blick auf die Inhaltsstoffe-Deklaration:
- Titan Dioxid – Weisspigment, UV-Blocker (Sonnenschutz), Trübungsmittel mit Perlglanzeffekt und leichtem Rückfettungseffekt,
- PEG-75 Castor Oil (wird aus natürlichem Rizinusöl gewonnen), Tensid und Emulgator zur Verringerung der Grenzflächenspannung von kosmetischen Mitteln,
- Olivenöl,
- Aprikosenkernöl,
- Traubenkernöl,
- Glycerin – spendet Feuchtigkeit und unterstützt die Hautbarriere, um z. B. Feuchtigkeitsverlust oder leichten Irritationen entgegenzuwirken,
- Chitosan (wird aus natürlichem Chitin gewonnen) – bindet Fett und Schwebstoffe – wirkt koagulierend und blutstillend,
- Vitamin-E-Acetat – Hautpflegevitamin, das gegen freie Radikale schützen soll,
- Fragrance (Duftstoffe?),
- Maroccan Lava Clay – Natürlicher Putzkörper mit abrasiver Wirkung (schleift die oberste Hautschicht ab) und
- Charcoal Powder – Kohlepulver.
Alles gut – ich habe nichts zu meckern! Das Einzige, was mir etwas spanisch vorkommt, sind die Duftstoffe: Was um Himmels willen haben die da rein getan?
VIDEO: SHOPPING TOUR OF MISSHA – My MISSHA Faves
Gibt es Alternativen zur Black Ghassoul Foam Cleansing Bar von Missha?
Derzeit zeichnet sich ein beginnender Trend zur Anwendung von Rhassoul-Produkten und Kohlepulver-Masken für private kosmetische Zwecke auch ausserhalb von SPA-, Hamam- und Sauna-Einrichtungen ab. Es scheint jedoch, als haben sich Kohlepulver und Marokkanische Heilerde noch nicht als Wirkstoffe in Kosmetikprodukten etabliert, denn ausser einigen Kohle-Reinigungsmasken diverser Kosmetik-Hersteller finde ich keine dem von Missha angebotenen Black-Ghassoul-Sortiment vergleichbare Alternativen.
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